Cartell

Das Cartell Rupert Mayer (CRM) ist ein Netzwerk, das aus über 20 unabhängigen, örtlichen Freundeskreisen mit insgesamt etwa 800 Mitgliedern besteht. Zweimal im Jahr kommen die Mitglieder zu Cartellversammlungen und Herbstkapiteln zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Aktivitäten zu diskutieren. Die Grundlage dieser Verbindung bildet das gemeinsame Gelöbnis, das die Basis für die Zusammenarbeit der Kreise und ihrer Mitglieder bildet.

Die Entstehung der Freundeskreise

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich katholische Laien in verschiedenen Teilen Deutschlands zusammen, um aktiv am Wiederaufbau des Landes teilzunehmen, insbesondere im geistigen Sinne. In den Jahren 1946 bis 1949 entstanden Freundeskreise in München, Hamburg, Regensburg und Frankfurt. Die bereits vor dem Krieg existierenden Kreise in Berlin (1921) und Münster (1926) wurden in das CRM integriert.

Die Stärkung der Zusammenarbeit führte im Juli 1949 zur Gründung des „Cartells der Christlichen Logen Deutschlands“ auf Schloss Hauzenstein. Der Name wurde 1954 in „Cartell Rupert Mayer“ geändert.

Der Namenspatron

Pater Rupert Mayer

Der Namenspatron des Cartells, Pater Rupert Mayer (1876-1945), trat im Jahr 1900 dem Jesuitenorden bei und wurde 1912 nach München gesandt, um sich als Seelsorger vor allem um die geistigen und sozialen Bedürfnisse der Zuwanderer zu kümmern. Im Ersten Weltkrieg diente er ab 1915 als Sanitätshelfer und später als Feldgeistlicher. Bei seinem Einsatz an vorderster Front wurde er schwer verwundet, was zu einer lebenslangen Einschränkung führte. 

Schon in den frühen Zwanzigerjahren setzte sich P. Rupert Mayer mit dem Kommunismus und dem aufkeimenden Nationalsozialismus in München auseinander. Er bekämpfte in seinen Predigten Klassen- und Rassenhass und wurde wegen seiner klaren Haltung gegen die nationalsozialistische Ideologie dreimal verhaftet.

Trotz eines Redeverbots predigte er weiterhin. 1939 kam er ins KZ Sachsenhausen, wo er sieben Monate in Isolationshaft verbrachte. Nach dem Einmarsch der Amerikaner im Mai 1945 kehrte er nach München zurück und predigte weiter. Am Allerheiligentag 1945 erlitt er bei der Messfeier am Altar stehend einen Schlaganfall und verstarb. Papst Johannes Paul II sprach ihn 1987 selig.

Die Frankfurter Erklärung: Ziele und Ansprüche des Cartell Rupert Mayer

Die Freundeskreise und das Cartell haben ihre Ziele und Ansprüche in der sogenannten „Frankfurter Erklärung“ von 2009 festgehalten. Diese Erklärung beinhaltet:

  1. Bewusste Gestaltung des eigenen Lebens aus dem Glauben der katholischen Kirche.
  2. Gemeinsames Leben des Glaubens und gegenseitige Stärkung durch Gebet und Eucharistiefeier.
  3. Erschließung von Glaubensinhalten für die moderne Zeit.
  4. Betonung christlicher Werte in der Gesellschaft und ihre positive Wirkung auf die Welt.
  5. Qualifizierte Leistung in Beruf und Gesellschaft.
  6. Pflege der Freundschaft untereinander.
  7. Förderung sozialer und karitativer Aktivitäten aus christlicher Verantwortung.
  8. Auseinandersetzung mit aktuellen politischen, kirchlichen, sozialen und ökologischen Themen.
  9. Bemühungen um die Überwindung konfessioneller Spaltungen und das Kennenlernen anderer Religionen.
  10. Respekt vor der Würde eines jeden Menschen und seinem Leben in allen Phasen.

Weitere Informationen über das Cartell Rupert Mayer finden Sie unter: www.cartell-rupert-mayer.de